Rückblick sowie Ausblick beim Neujahrsempfang / Bevölkerung um Mithilfe bei Kirchlicher Arbeit gebeten
Ein Bericht der Redaktion Hinterhag. Zum 25. Gemeinsamen Neujahrsempfang hatte die Politische sowie Kirchliche Gemeinde Häg-Ehrsberg ins Pfarrheim St. Michael am vergangenen Freitagabend eingeladen. Nachdem der Empfang mit einem Musikalischen Stück begann begrüßte Pfarrer Frank Malzacher alle Anwesenden aufs herzlichste.
Unter ihnen konnte er auch seinen Vorgänger Pfarrer i. R. Franz Leppert, Bürgermeister Bruno Schmidt nebst Lebenspartnerin, Zells Bürgermeister Peter Palme nebst Partnerin begrüßen. Er verlas einen Weihnachtsbrief und danach war Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rita Seger an der Reihe. Diese begrüßte ebenfalls alle Anwesenden und hieß auch die Mitglieder des Pfarrgemeinderates, die Vertreter der Hinterhager Vereine, des Gemeindeteams, des Gemeinderates, den Vertreter der Presse sowie den Musikverein Rohmatt mit ihrem Dirigenten Jürgen Strittmatter der den Empfang musikalisch begleitet. Seger stellte das im vergangenen Jahr erstellte Leitbild der Seelsorgeeinheit Zell vor und blickte aufs vergangene Jahr der Seelsorgeeinheit zurück. Die Sanierung des über 200 Jahre alten Zeller Pfarrhauses und dessen Einweihung im Juli, ein Pfarrbrief wurde ab September für alle drei Pfarreien in Umlauf gebracht, in einer Klausur im Oktober 2019 und im Januar 2020 wird für die Pastoralkonzeption am Leitbild weitergearbeitet. In der Pfarrei Häg hielt man einen Suppensonntag ab und lud im Dezember zusammen mit der Weltlichen Gemeinde zu einem Seniorennachmittag ein. In diesem Jahr feiert Pfarrer i.R. Franz Leppert sein 50 jähriges Priesterjubiläum und an 22. März finden die Pfarrgemeinderatswahlen statt zu der noch Kandidaten gesucht werden. Es stellt sich für mich die Frage betonte Seger: Wo ist das gemeinschaftliche Engagement, der Zusammenhalt, das Miteinander in unserer kleinen Gemeinde geblieben? Engagiert man sich nur, wenn finanziell etwas herausspringt? Es macht mich traurig, wenn z.B. an Fronleichnam sich nur wenige Zeit dafür nehmen, präsentiert sich doch die ganze Gemeinde in der Öffentlichkeit an diesem Anlass-es macht mich traurig, wenn nicht mehr genügend Eltern bereit sind, ihre Kindergarten-Kinder für die Aufführung am Seniorennachmittag zu bringen. Die Kinder und Großeltern hätten sich riesig gefreut. Umso mehr danke ich den Pfarrgemeinderats und dem Gemeindeteam und allen, die uns in irgendeiner Weise unterstützen und mithelfen, ganz herzlich. Auch bei uns werden mittlerweile neue Formen kirchlicher Gemeinschaft angeboten: verschiedene Andachten und Spätschichten und in Zell sogar Taize`-Gottesdienste. Also das Angebot ist da, leider lässt die Nachfrage zu wünschen übrig, was ich sehr bedaure, da in diesen Angeboten viel an Bereicherung erfolgt. Aber schauen wir mit Zuversicht in die Zukunft, Zweifeln grenzen ein, Mut macht frei. In diesem Sinne zum Schluss ein kurzer Neujahrswunsch von Albert Einstein, verbunden mit den besten Wünschen und Gottes Segen für 2020: Wenn`s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich auf`s neue. Und war es schlecht,…ja dann erst recht. Danach war Bürgermeister Bruno Schmidt an der Reihe. Dieser begrüßte nochmals alle Anwesenden Vertreter der Hinterhager Vereine, der Feuerwehr, des Pfarrgemeinderates, der Seelsorgeeinheit, den Mitarbeitern des Kindergartens und der Kinderkrippe, die Gemeindebediensteten, seinen Bürgermeisterkollegen Peter Palme aus Zell mit Partnerin und Harald Lais aus Utzenfeld. Er blickte kurz auf das Weltgeschehen 2019 zurück und hielt auch Rückschau aufs Gemeindeleben ab. Das Jahr 2019 begann mit einer traurigen Nachricht. Der frühere Ehrsberger Ortsvorsteher Erwin Baier verstarb im Alter von 83 Jahren. Ende Januar tobte dann wieder einmal der Bär im Hinterhag. Die Hinterhager Narrenzunft hatte aufgrund ihres 50-jährigen Bestehens zu einem Nachtumzug eingeladen. Ca.: 1300 Narren aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus feierten eine große Party. Der Präsident der Europäischen Narrenvereinigung Baden-Württemberg Berthold Schneider und dessen Ehefrau waren von diesem Event sehr positiv überrascht. Bei unserer Jugendfeuerwehr stand dann im März ein Führungswechsel an. Patrick Köpfer übernahm das Amt des Jugendfeuerwehrwartes von Christian Kälble, zu seinem Stellvertreter wurde Florian Kiefer gewählt. Im April hatte die Trachtenkapelle Häg-Ehrsberg und der Männergesangverein“ Eintracht“ Häg-Ehrsberg zu einem Doppelkonzert in die Pfarrkirche St. Michael eingeladen. Dieses gelungene Konzert stieß bei der Bevölkerung auf große Resonanz. Der Erlös wurde je zur Hälfte dem Förderverein Angenbachtalschule, sowie der Sozialstadion Oberes Wiesental gespendet. Zum 6. Mal fand im Mai das Kreistrachtenfest in unserer Gemeinde statt. Bedingt durch miserables Wetter wurde der für Samstagabend geplante historische Umzug kurzerhand in den Weideschuppen“ Schäfig“ verlegt. Dies sorgte bei den Besuchern für eine ausgezeichnete Stimmung. Der Umzug am Sonntag konnte im Freien abgehalten werden, wurde aber von einigen Regentropfen begleitet. Aber auch sonst fanden in der Gemeinde schöne Festveranstaltungen statt sowie das Kinderferienprogram welches immer wieder gut ankommt. Am 26. Mai fanden die Wahlen zum Europäischen Parlament, sowie in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen statt. Für unsere Gemeinde bedeutete dies, dass in einer sogenannten wilden Wahl 7 Personen wieder und 3 Kanditaten neu gewählt wurden. Die neuen Mitglieder fügten sich sofeort in das Gremium ein und konnten im vergangenen Jahr Eindrücke über die vielfältige Arbeit sammeln. Ich kann sagen, sie sind mit Eifer dabei. Der Verein „ Theater in den Bergen“ hatte sich beim Land-Baden-Württemberg um den Landesamateurtheaterpreis beworben und konnte sich in der Kategorie Freilichttheater mit dem Stück „ James Blond-ein Agent ist nicht genug“ unter 40 Bewerbern durchsetzen und als Sieger hervorgehen. Im kommunalen Bereich konnten wir am Kita-Neubau mit dem Lift und der Verglasung des Kinderwagenunterstellplatzes buchstäblich den letzten Knopf dran machen. An der Außenfassade der Ehrsberger Kapelle musste an diversen Stellen der Putz und die Farbe erneuert werden. Am Ehrendenkmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege mussten Reinigungsarbeiten vorgenommen und die Inschrift der Namen der Soldaten erneuert werden. Als größte Baumaßnahme stand die Sanierung der Ortsverbindungsstraße zwischen der Abzweigung Stadel-Waldmatt und Hinterstadel an. Diese konnte zügig umgesetzt, und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Leider hat uns das Regierungspräsidium auch im vergangenen Jahr für den 2. Teilabschnitt von Vorder-nach Hinterstadel keine Mittel bewilligt. Dank eines Zuschusses des Landkreise Lörrach und Mithilfe der Forstverwaltung und Werkhofarbeiter konnte die Siegfriedhütte, nahe Forsthof, erneuert werden. Hier muss in den kommenden Wochen noch der Außenbereich fertiggestellt werden. Wie unschwer zu erkennen war, hat der Zweckverband Breitband im vergangenen Jahr in Rohmatt die Verlegung der Leerrohre für das Glasfaserkabel vorgenommen.
Derzeit ist man noch mit dem einblasen der Kabel beschäftigt. Wir hoffen, dass Rohmatt in Kürze das schnelle Internet nutzen kann. Als nächstes ist die Weiterführung nach Häg vorgesehen. Die Lehrrohre von Rohmatt nach Häg wurden im Herbst verlegt, der Ausbau im Ort soll zusammen mit unseren geplanten Baumaßnahmen getätigt werden. Im laufenden Jahr beabsichtigt die Gemeinde im OT Häg den vorhandenen Mischwasserkanal durch zwei getrennte Kanäle für Schmutz-und Regenwasser zu ersetzten. Im Zuge dieser Baumaßnahme soll die Wasserleitung( ca. 110 Jahre alt) ersetzt werden, die Rohre für Nahwärmenetz und Breitband mit verlegt werden. In einem Informationsabend der gut besucht wurde Anfang Dezember wurde diese geplante Maßnahme der Einwohnerschaft erläutert. Was den Kanalbereich anbelangt, liegt der Gemeinde bereits ein Förderbescheid vor. Der Zweckverband Breitband wird ebenfalls mitziehen und für das Nahwärmenetz konnten wir mit der Firma. Energiedienst einen leistungsfähigen Investor finden. Das Landratsamt Lörrach hat ebenfalls zugesichert, die Deckenerneuerung zu übernehmen. Um die restlichen Kosten finanzieren zu können, werden wir zum Ende dieses Monats einen Antrag auf eine Förderung durch den Ausgleichsstock stellen. Die Errichtung einer Stützmauer beim Weideschuppen Dornhürstle steht in diesem Jahr ebenso auf der Agenda, wie die Sanierung des Kindergartens samt Außengelände, hier haben sich die Gemeinderatsmitglieder im Herbst noch ein Bild vor Ort gemacht. Weiterhin beschäftigen wir uns mit dem Thema Flüchtlingsunterbringung. Das Landratsamt hat kürzlich eine Person zugewiesen, die in den nächsten Tagen bei uns ankommen wird. Hier suchen wir noch nach einer kleinen günstigen Wohnung. Gerne nehmen wir Angebote an. Viele Fragen stellen sich auch unsere Landwirte. Wie wird das künftig weitergehen? Immer neue ge-und Verbote und Verordnungen erschweren die Arbeit, mitunter auch deswegen weil sich zwei Ministerien nicht einigen können. Die eine Seite kürzt den ZUschuiss mit der Aussage Kräuter und sonstige Pflanzen seien kein Viehfutter, die andere Stelle argumentiert, dass gerade diese Pflanzen sehr hochwertig sind und aus naturschutzrechtlicher Sicht erhalten werden müssen. Kurzum auch unsere Junglandwirte haben sich an den Traktorcorsos beteiligt und sind zur Großdemonstration nach Berlin gereist. Meine Meinung-Recht so. Mit der Umstellung unseres Rechnungswesens von der bisherigen Kameralistik auf Doppik oder anders gesagt auf die kaufmännische Buchführung werden sich einige Veränderungen in unsere Finanzen ergeben. Unter anderem müssen wir künftig für alle getätigten Investitionen Abschreibungen erwirtschaften. Zudem werden die Finanzausgleichszahlungen, sowie die Steuereinnahmen nach unten gehen, der Hebesatz für die Kreisumlage aber steigt. Erschwerend dazu kommt noch die Tatsache, dass uns die Forstverwaltung mit der Vorlage des Forsthaushaltsplanes einen Fehlbetrag in Höhe von 170.000 Euro prognostiziert hat. Normalerweise gehen wir hier von einem Reingewinn zwischen 50-100.000 Euro aus. Ich möchte das mal so sagen, unsere geringen finanziellen Möglichkeiten werden künftig noch überschaubarer werden! Sie erahnen, dass die kommende Zeit nicht einfach wird. Schmidt bedankte sich nach seinen Ausführungen bei allen Ehrenamtlichen Mitbürgern, den Ratsmitgliedern, den Gemeindebediensteten, dem Lehrerpersonal der Angenbachtalschule. Dankesworte richtete er auch an Pfarrer Frank Malzacher sowie den Pfarrgemeinderatsmitgliedern und dem Personal von Kindergarten und Kinderkrippe für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mit einem Zitat des Dänischen Theologen und Philosophen Soeren Kiekegaad schloss er seine Ausführun. „ Das neue Jahr steht mit seinen Forderungen vor und; und gehen wir auch gebeugt hinein, so gehen wir doch auch nicht ganz mit leeren Händen unseren Weg. Der Musikverein Rohmatt spielte zum Ende den Marsch“ Hoch Badnerland“ und alle sangen mit. Bürgermeister Bruno Schmidt konnte danach im Namen der Bundesrepublik Deutschland Reinhard Graß mit einer Ehrennadel für seine Ehrenamtliche Tätigkeiten als Mitglied des Wahlvorstandes an fünf Wahlen und zuletzt bei der Europawahl am 26. Mai mit der Ehrennadel nebst Urkunde Unterschrieben vom Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Horst Seehofer überreichen. Danach stand man gemütlich bei Imbiss und Getränken zusammen und redete über dies und jenes.