Als eines der drei Dörfer aus der Region fürs Grenzüberschreitende Projekt "Bioenergiedörfer" der Energiedienst AG ausgewählt
Häg-Ehrsberg. Häg-Ehrsberg wurde von der Energiedienst AG als eine der drei Kommunen unter 1000 Einwohner aus Baden-Württemberg für das Grenzüberschreitende Projekt "Bioenergiedörfer" ausgewählt. Teilnehmen werden noch drei Dörfer auf der Französischen Seite des Oberrheins.
Das Häg-Ehrsberger Ratsgremium sprach sich geschlossen zur Teilnahme an dieser kostenlosen Studie aus. Diese Studie wird enger Kooperation zwischen EDF, EDS und EnBW erarbeitet, dessen Ziel die Entwicklung eines Bioenergiedorf-Konzeptes unter Verwendung konkreter Fallstudien und die Übertragung auf regionale und überregionale Bedingungen sein soll. Das Bioenergiedorf- Konzept beinhaltet eine Optimale Nutzung der lokalen Ressourcen Biomasse und zur Deckung des Energiebedarf (Strom und Wärme). Jede Fallstudie besteht aus vier Teilen Ressourcen und Potentiale der Dörfer-Typologie und Verbrauch-Analyse geografischer Faktoren-Konzept Entwicklung und Übertragung auf die jeweiligen Dörfer. Die Kriterien zur Auswahl der Dörfer sind: weniger als 1000 Einwohner, dynamische Dörfer, möglichst großes Biomassen-Potential, Aufgeschlossenheit der Bewohner zu erneuerbaren Energien, Kein Zugang zum Erdgasnetz, Verwendung veralteter Elektroheizungen und die Analysen konzentrieren sich auf zentrale Produktions-und Verteilungssysteme (auf Dorfebene) von Strom und/oder Wärme. Folgende Ressourcen werden berücksichtigt: Feuchte Biomasse, wie Grünabfälle, Ernterückstände und Gülle, Trockene Biomasse (Holz) Holzhackschnitzel und Energiepflanzen wie Mais-Triticale und Getreide. Der Einfluss anderer erneuerbaren Energien wird bei der Konzeptentwicklung berücksichtigt. Das Ziel der Typologie und des Verbrauchs ist die Ermittlung des Energieverbrauches (Strom-Wärme) für jedes teilnehmende Dorf. Die Typologie der einzelnen Gebäude wird untersucht und in verschiedene Zonen eingeteilt. Altersklasse-Stand der Renovierung und Zustand des bestehenden Heizungssystem und Bereiche mit gleicher Nutzung Wohngebiete (Hauptnutzung) Gewerbe und öffentliche Gebäude. Auf Basis der Typologisierung wird der Energiebedarf der Dörfer berechnet unter Berücksichtigung der Saisonalität. Elektrischer Strom-Heizung-Warmwasser (Brauchwasser). Bei der Ermittlung der möglichen Einsparpotentiale (Heizung und Warmwasser) werden die Standard-Isolierung und die Isolierung nach Niedrigenergiehaus Norm berücksichtigt. Die geographische Auswertung beinhaltet die Datenzusammenstellung im GIS und Darstellung der bisherigen Ergebnisse in Kartenform. Räumliche Lage und Bewertung der Ressourcen-die Typologie der Gebäude und Verteilung der Wärmesenken. Die Visualisierung der Untersuchungsergebnisse soll die anschließenden Analysen erleichtern. Die Konzepterstellung und Übertragung auf die Dörfer beinhaltet die Konzeptentwicklung mit Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Projekts und die Auswirkungen auf die Umwelt (C0<2 –Emissionen). Der Einfluss von Energie-Effiziensprogrammen (wie z.B. kommunale Sanierungsprogramme) soll berücksichtigt werden. Die soziologische Studie wird erstellt unter der Untersuchung im Hinblick auf die beteiligten Akteure und die Dynamische Analyse von „Motor und Bremse“. Diese Informationen wurden durch Herrn Pascal Storck dem Leiter der Unternehmungsentwicklung der Energiedienst AG sowie Frau Knauber vom Servicebüro der Energiedienst AG und Herrn Eyler vom Europäischen Institut für Energieforschung weitergeleitet. Nun soll in den einzelnen Weilern des Hinterhags ab Mai die ersten Erhebungen in den einzelnen Haushalten stattfinden, denn nur wenn die Basis dahinter steht ist ein Erfolg garantiert. Durchaus vorstellbar wäre auch das Ganze in Form einer kleinen Betreiberfirma die später einmal als Genossenschaft geführt werden solle. Bis Ende November soll die Studie "Bioenergiedorf" abgeschlossen sein. Bürgermeister Bruno Schmidt und das Ratsgremium sehen in diesem Projekt eine wichtige Zukunftschance für die Gemeinde Häg-Ehrsberg, da Energie in der Zukunft nicht nur ein knappes Gut sei, sondern auch ihren hohen Preis haben wird. Deshalb solle man schon heute die Weichen stellen.