Rückblick von Karl-Heinz Rümmele
Im Jahre 1975 wurde der Hinterhag wie er im Volksmund heist zu einer Gemeinde zusammengefasst. Hier ein Rückblick über das halbe Jahrhundert. Der Neubildung war am 21.Januar 1974 eine Bürgeranhörung in den damals selbstständigen Gemeinden Häg und Ehrsberg vorrausgegangen. Man hatte eine Wahlbeteiligung von 84,2 % In der Gemeinde Ehrsberg zählte man 10 Ja Stimmen für eine Vereinigung mit der Stadt Zell im Wiesental. Dieses Ergebnis zeigte klar, dass die Bürger der Gemeinde Ehrsberg für die Selbstständigkeit ihrer Gemeinde waren. Dagegen wurde ein Zusammenschluss mit Häg akzeptiert, falls die Selbstständigkeit von Ehrsberg nicht möglich sein sollte. Ehrsberg sowie Häg stimmten einer Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Zell im Wiesental zu. Diese öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der Stadt Zell im Wiesental und der Gemeinde Häg und Ehrsberg über die Erfüllung der Aufgaben eines Gemeindeverwaltungsverbandes (vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft) wurde am 2. Juli 1974 vom Landratsamt Lörrach genehmigt. Am 30. Juni 1974 vereinbarten die damaligen selbstständigen Gemeinden Häg und Ehrsberg die Vereinigung zur neuen Gesamtgemeinde Häg-Ehrsberg wie übrige Gemeinden in Baden-Württemberg auch in Sinne der Verwaltungsreform in den 1970er Jahren. Dem Zusammenschluss wurde am 2. Juli 1974 vom Regierungspräsidium zugestimmt, allerdings mit der Maßgabe, dass in Häg eine örtliche Verwaltung eingerichtet wird. Als der Tag der Rechtswirksamkeit der Vereinbarung wurde der 1. Januar 1975 bestimmt. Somit besteht die heutige Doppelgemeinde jetzt sein 50 Jahren. Die bisherigen Ortsnamen Häg und Ehrsberg wurden als Ortsteilbezeichnungen beibehalten. Der Verwaltungssitz wurde in Häg eingerichtet und in Ehrsberg eine Ortsverwaltung. In Häg war neben dem damaligen Bürgermeister Franz Zettler 1960 bis 1983 Adolf Köpfer, Josef Wassmer und Willi Wetzel als Ortsvorsteher tätig, in Ehrsberg Leo Spitz, Erwin Philipp und Erwin Baier als Ortsvorsteher. Zu Häg gehörten die Weiler Rohmatt mit Wölflesbrunn, Rohrberg mit Husarenmühle, Sonnenmatt und Altenstein, Happach mit Forsthof und Schürberg. Zu Ehrsberg die Weiler Wühre, Waldmatt und Stadel. Alle Ortsteile zusammen haben seit Jahrhunderten den Namen Hinterhag und bildeten zusammen mit dem Vorderhag seit dem 16. Jahrhundert die Vogtei Zell, die im Jahre 1811 aufgelöst wurde. Seit dem Zusammenschluss beider Gemeinden, der anfangs tiefe Gräben zwischen Häger und Ehrsberger Räten und der Bevölkerung aufwarf, hat sich inzwischen viel verändert im Hinterhag. So wurde Anfangs ein Gerätehaus in Häg und Ehrsberg gebaut, auf dem Dornhürstle in Häg und dem Schäfig in Ehrsberg wurden Weideschuppen erstellt, für die Angenbachtalschule wurden neue Möbel und diverses sowie PCs angeschafft. War es früher eine Grund und Hauptschule so ist nun heute nur noch eine Grundschule mit vier Klassen in der schön Aus und Umgebauten Schule mit Angenbachtalhalle. Die Angenbachtalschule wird seit über 13 Jahren vom Förderverein der Angenbachtalschule Unterstützt mit vielen Anschaffungen für den Unterricht und Informationsveranstaltungen sowie Klassenfahrten. Die Halle hat auch schon drei Umbauten hinter sich. Nach dem Abriss des alten Schulhauses in Häg wurde an dieser Stelle eine Kinderkrippe errichtet. In Häg wurde ein schönes Pfarrheim mit Kindergarten erstellt, eine Einsegnungshalle am Friedhof wurde gebaut, im Baugebiet „ Fliegeten“ im Ortsteil Rohmatt liesen sie die Firmen Rümmele Elektrotechnik und Automation sowie Maier Metallbau nieder, die Baugebiete Schäfig I, Schäfig II und jetzt Schäfig III wurden verwirklicht, ein neues gemeinsames Gerätehaus für die ehemaligen Feuerwehr Abteilungen Häg und Ehrsberg wurde zusammen mit dem Werkhof auf dem Dornhürstle in Häg errichtet und somit die beiden Wehren zu einer Einheitsfeuerwehr zusammengeführt was sich heute als sehr gut bestätigt. Mit über 50 Aktiven darunter einige Frauen ist die Wehr gut aufgestellt und auch ausgebildet. Sie bekam im Jahre 2014 ein neues Fahrzeug LF 20 Kats und ein Jahr darauf wegen Ausfall des LF8 ein gebrauchtes LF8 mit Wassertank. In den zurückliegenden Jahren wurde außerdem die Asphaltierung verschiedener Straßen veranlasst, die Gemeindeverbindungsstraße Häg-Waldmatt wurde in zwei Abschnitten bis zum Wannenkopf ausgebaut. Hier fehlt noch der letzte Teil bis nach Herrenschwand. Das Häger Rathaus wurde voll und ganz Saniert und eine Infotafel vor dem Rathaus aufgestellt. In den vergangenen Jahren gab es einige Bauvorhaben: die Erneuerung der Trinkwasserversorgung und der Abwasserbeseitigung mit Neubau neuer Behälter usw. Für die Gemeinde Häg-Ehrsberg war es nicht immer einfach alles zu Stemmen und es mussten Fördermittel beantragt werden. Ein Positives Ergebnis wurde Anfangs immer mit dem Wald erzielt was allerding zurückging durch Sturmholz und Käferbefall. Nochmals zurück: Im Jahre 1999 wurde der Abschaffung der Ortsverfassung in Ehrsberg zugestimmt. An dieser Sitzung nahmen damals nur eine Handvoll Ehrsberger Bürger teil. Von 1983 bis 2023 war Bruno Schmidt als Bürgermeister von Häg-Ehrsberg tätig. Anfangs noch Ehrenamtlich und danach Hauptamtlich. Heute sitzt Dirk Philipp auf dem Bürgermeisterstuhl im Häger Rathaus. Im Jahre 1993 genau am 1. April konnte der damalige Bürgermeister Bruno Schmidt und die damaligen Ratsmitglieder im Pfarrheim in Häg Leo Spitz zum Ehrenbürger der Gemeinde Häg-Ehrsberg ernennen. Die Gemeinde Häg-Ehrsberg hat eine Größe von 2503 Hektar, momentan 825 Einwohner und 15 Vereine. In den Vereinen wird die Jugendarbeit Groß betrieben. Im aktuellen Ratsgremium des Häg-Ehrsberger Gemeinderates sitzen: für Häg Wilhelm Waßmer der auch 1. Bürgermeisterstellvertreter ist und Patrik Zettler, für Rohrberg Daniel Philipp, für Rohmatt Christian Waßmer, für Altenstein/Sonnenmatt Manuel Faller, für Happach-Schürberg- Forsthof Andreas Morath, für Ehrsberg Bijörn Langendorf, Andreas Rümmele und Roland Zettler und für Waldmatt-Wühre-Stadel Thomas Keller der 2. Bürgermeisterstellvertreter ist. Das heutige Wappen der Gemeinde Häg-Ehrsberg macht die geschichtliche Vergangenheit sichtbar. In der vorderen Schildhälfte zeigt sich dem Betrachter in Gestalt des Zinnen Turms die Burg Altenstein. Die Farben und Ringe der hinteren Schildhälfte sind dem Schönauer Wappen entnommen. Das vom Generallandesarchiv entworfene Wappen nebst der Flagge in den Farben Rot-Weiß hat das Landratsamt Lörrach am 7. Juli 1978 verliehen. Das Ehrsberger Wappen zeigt: In gespaltetem und halbgeteiltem Schild vorn das österreichische Wappen, hinten oben in Schwarz ein goldener, unten in Gold ein schwarzer Ring. Vor der Annahme des Wappens im Jahr 1098 führte Ehrsberg nur Schriftsiegel. Der silberne Balken in Rot steht für die einstige österreichische Landeshoheit. Die Farben und Ringe aus dem Schönauer Wappen erinnern an die bis in das 19.Jahrhundert hinein währende Grundherrschaft. Das Häger Wappen: In Silber auf grünem Dreiberg mit rotem Zinnenturm, beseitet von je einem roten Ring. Der Zinnenturm versinnbildlicht die Ruinen der Burg Altenstein, die wir auf der Gemarkung Häg finden. Die aus dem Schönauer Wappen stammenden Ringe weisen auch hier auf den früheren Grundherrn hin. Das Wappen hatte die Gemeinde, die vordem nur Schriftsiegel gebrauchte, 1895 angenommen. Im Rahmen des Neujahrsempfanges der Gemeinde Häg-Ehrsberg und der Pfarrgemeinde Häg fand auch die Jubiläumsfeier 50-Jahre Gemeinde Häg-Ehrsberg in der Angenbachtalhalle am Samstag, den 17. Januar 2025 ab 19:00 Uhr statt. Hierzu waren alle herzlichst eingeladen. Häg-Ehrsberg hat zwei Bürgern die Ehrenbürgerrechte verliehen, dieses waren Pfarrer Josef Streck und Leo Spitz. Bericht über den Neujahrsempfang und die Jubiläumsfeier folgt.
Fotos: Karl-Heinz Rümmele
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